Eine eindeutige Identifizierung von Nicholas Skeres wurde durch das häufige Auftreten dieses Namens in Kent und die unterschiedlichen Schreibweisen erschwert.1 Laut Charles Nicholl kam der Mann, der Zeuge beim Tod Christopher Marlowes war, 1563 in London zur Welt. Drei Jahre später starb sein Vater und hinterließ seiner Frau Audrey, sowie den beiden Söhnen Jerome und Nicholas den Besitz in Yorkshire, Surrey und London. Anfang der 80er Jahre war Nicholas Skeres im Furnival’s Inn, das zum Kanzleigericht gehörte, ansässig. Zu dieser Zeit arbeitete er für einen Mann namens John Wolfall. Von Beruf eigentlich Abdecker, betätigte sich Wolfall auch als Geldverleiher, der ähnliche Methoden anwandte wie Ingram Frizer. Skeres Aufgabe war es, neue Kunden an Land zu ziehen. Eines seiner damaligen "Opfer", war der Dichter Mathew Roydon. Ein weiterer Schuldner Wolfalls war George Chapman. Im Juli 1585 informierte William Fleetwood, Einzelrichter in London, Lord Burghley über eine Einbruchsbande, die sich aus Vagabunden und Taschendieben zusammensetzte. Auf einer Liste mit fünfundvierzig Namen steht auch Nicholas Skeres, der wahrscheinlich nicht direkt an den Einbrüchen beteiligt war, aber vermutlich wusste, wo man gestohlene Ware loswerden konnte. Als später gegen Skeres eine Untersuchung durchgeführt wurde, kamen diese Vorwürfe nicht zur Sprache. Entweder handelte es sich ein unbestätigtes Gerücht oder um eine andere Person gleichen Namens. Im August 1586, also kurz bevor die Babington-Verschwörung aufgedeckt wurde, berichtete ein Spion Walsinghams, er habe zwei Männer namens Dunn und Skyeres – mit ziemlicher Sicherheit handelte es sich um Nicholas Skeres – bei Babingtons neuer Unterkunft in Bishopsgate gesehen. Henry Dunne wurde ein Monat später mit den anderen Verschwörern hingerichtet. Der Name Skeres tauchte kein weiteres Mal in Zusammenhang mit der Babington-Verschwörung auf. Im Sommer 1589 war Skeres der Überbringer in einem vertraulichen Briefwechsel des Earls von Essex an den Hof. Dafür erhielt er eine offizielle Bezahlung, die von Francis Walsingham genehmigt wurde. Laut eigenen Angaben ging Skeres 1591 mit Essex nach Frankreich und kehrte erst im Februar des folgenden Jahres nach England zurück. Im April 1593 musste Skeres vor der Star Chamber erscheinen. Die angestellten Untersuchungen zeigen, dass Skeres in mehrere dubiose Geldgeschäfte, ähnlich denen, die er mit Hilfe von John Wolfall und Ingram Frizer durchgeführt hatte, verwickelt war. Im Frühjahr 1595 führte der Londoner Stadtrat Sir Richard Martin bei Edmund Williamson, dem Bruder eines inhaftierten Katholiken, eine Hausdurchsuchung durch. Dreizehn Verdächtige wurden verhaftet. Einer davon war Nicholas Kyrse, alias Skeers.2 Er gab an im Dienst des Earls von Essex zu stehen.3 Es stellte sich jedoch heraus, dass die meisten Verhafteten einen guten Grund für ihre Anwesenheit hatten. Wie Wolfall und Frizer verlieh auch Williamson zu nicht ganz einwandfreien Bedingungen Geld. Skeres wurde bald wieder auf freien Fuß gesetzt.4
Am 10. August 1601, einige Monate nach der Essex-Verschwörung, überstellte man einen Nicholas "Skiers" auf Befehl des Privy Councils von Newgate ins Bridewell-Gefängnis. Es war das letzte Mal, dass man von ihm etwas gehört hatte.5
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