Henri de Bourbon, Fürst von Condé (* 29. Dezember 1552; † 5. März 1588) war der älteste Sohn von Louis de Bourbon, einem Bruder Antoine de Bourbons und damit ein direkter Cousin von Henri de Navarre, hinter dem er als Prinz von Geblüt auf der Liste der Thronanwärter stand. Condé begleitete Henri zur Hochzeit nach Paris. Die Bartholomäusnacht überlebte er, weil er konvertierte. 1574 gelang ihm die Flucht und er stellte ein Heer auf, mit dem er wiederholt gegen die Katholiken kämpfte. In erster Ehe war er mit Marie de Clèves, einer Schwägerin von Guise verheiratet. Nach ihrem Tod heiratete er Charlotte Catherine de La Trémoille. Condé wurde in der Schlacht von Coutras (20. Oktober 1587) verwundet. Im Jahr darauf erlag er seinen Verletzungen oder wurde – wie Gerüchte behaupteten – von seiner Gattin vergiftet.
The Massacre at Paris
Condé ist in [Szene 1] als Gast bei der Hochzeit. In [Szene 3] erlebt er das Attentat auf Coligny mit und in [Szene 9] begleitet er Henri de Navarre zunächst zu Anjou und dann zu Charles IX.. Es kann durchaus sein, dass Condé sich in der Bartholomäusnacht bei Henri de Navarre aufhielt. Marguerite de Valois schrieb in ihren Memoiren, dass Navarre sich die ganze Nacht über mit hugenottischen Edelleuten in seinem Zimmer im Louvre beriet. Er wollte in der Früh wegen des Attentats auf Coligny mit seinem Schwager sprechen, weshalb er in den Morgenstunden beschloss, es würde sich nicht mehr lohnen zu schlafen und stattdessen zum Ballspiel aufbrach. Auf dem Weg dorthin dürfte er vom Ausbruch des Massakers erfahren haben.1
- Knecht (2000)↩︎